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Warum Routinen überbewertet sind

  • yuliyadenysenko29
  • 30. März
  • 3 Min. Lesezeit
A tired man with blanket over his head, staring into the void because he got up way to early for his 3-hour routine. Don't be like this man.
A tired man with blanket over his head, staring into the void because he got up way to early for his 3-hour routine. Don't be like this man.

Du hörst es wahrscheinlich von überall: aus den sozialen Medien, von deinen Freunden oder vielleicht sogar von deinem Psychologen. Eine Routine aufzubauen ist super wichtig. Ohne sie giltst du fast schon als erfolglos... denn wie soll man sein Leben sonst auf die Reihe bekommen, oder?


Einige meiner Klienten und Freunde (und ich selbst) haben sich irgendwann gefragt: Warum kann ich keine Routine durchhalten?

Du probierst Meditation, Dehnübungen, Journaling, Dankbarkeitsübungen – verbringst Stunden damit, morgens alles richtig zu machen. Zwei Tage hältst du durch und zack – vorbei. Zurück in dein natürliches Chaos. Ja, vielleicht fehlt dir Selbstdisziplin. Vielleicht bist du eine faule Socke. Alles möglich. Schau selbst, ob das auf dich zutrifft.


Aber es gibt auch eine Menge Leute, die ein ganz anderes Problem haben (und jetzt bitte mal ehrlich zu dir selbst sein).


Manche Menschen haben irgendwo gelesen oder gehört, dass erfolgreiche Leute eine Routine haben. Und dann denken sie: Okay, wenn ich so sein will wie sie, dann muss ich das auch machen. Ja, erfolgreiche Menschen haben wahrscheinlich eine Routine. Aber weißt du was? Du auch.


Routine bedeutet nicht nur, morgens um 5 Uhr aufzustehen, ein einstündiges HIIT-Workout zu machen und dann zwei Stunden lang zu journalen, bevor du deine E-Mails checkst.

Routine ist auch das, was du jetzt schon jeden Tag machst. Hoffentlich Zähneputzen. Gesicht waschen. Kaffee machen. Bestimmte Gedanken denken. Bestimmte Dinge fühlen. Dinge automatisch tun, ohne groß nachzudenken. Das sind alles Routinen. Gewohnheiten. Und ist es nicht genau das, was du eigentlich willst? Nicht dieses anstrengende Ich-muss-das-durchziehen, sondern eine Routine, die einfach passiert, die leicht ist?


Eine kurze Geschichte über meine eigene Beziehung zu Routinen


Ich mag keine Routinen. Trotzdem habe ich viele ausprobiert. Manche habe ich lange durchgezogen. Stretching, Yoga, Sport, Journaling. Viele mehr. Manche waren kompliziert, manche einfach. Aber es war immer anstrengend.


Ich habe mich selbst verurteilt, habe nach links und rechts geschaut und gesehen, wie andere es einfach besser hinbekommen haben. Was mache ich falsch?

Dann fiel mir auf: Dieses Gefühl der Selbstkritik verschwand, sobald ich das tat, was ich wirklich liebe: Psychologin sein.


Und ich erkannte, wie ich am besten funktioniere: Aufstehen, mich in 30 Minuten fertig machen, Kaffee kochen, arbeiten. Ich liebe es, morgens zu arbeiten. Ich liebe, was ich tue. Und plötzlich hatte ich eine Routine, die zu mir passt. Vielleicht nicht die typische, aber eine, die mich unterstützt, anstatt dass ich mich quälen muss, um irgendeinen Morgenkram durchzuziehen, den ich hasse.


Zurück zu dir: Warum willst du überhaupt eine Routine aufbauen?


Die Menschen, mit denen du dich vergleichst, nutzen ihre Routinen, um das zu verbessern, was sie ohnehin schon tun – sei es ein Business, eine Firma oder ihre Lebensaufgabe.

Sie lassen die Routine für sich arbeiten, nicht umgekehrt.

Sie haben vielleicht herausgefunden, was sie lieben und wie sie es am besten tun. Und hoffentlich sind sie ehrlich zu sich selbst, was ihre Gewohnheiten angeht.

Aber der größte Unterschied ist: Sie wissen, warum sie ihre Routine brauchen.

Da ist diese magnetische Anziehung, etwas Größeres als nur die Routine selbst.

Man kann es Zweck, Vision, Richtung, Lebensweg nennen – oder etwas Spirituelles, Magisches, Religiöses.


Etwas, nach dem du dich ausrichtest...wie Vögel sich am Sonnenaufgang orientieren.

Die Sonne gibt ihrem Tag einen natürlichen Rhythmus, sie bestimmt ihre Routine.

Denn eine Routine ist oft eine Reaktion auf dieses größere Ziel, sie ist nicht der Grund für Erfolg an sich. Sie ist ein Zeichen, dass du im Einklang mit etwas bist – aber sie ist nicht die treibende Kraft. Denn, mal ehrlich, die Sonne ist nicht angefangen aufzugehen, nur weil die Vögel um 5 Uhr morgens zwitschern.


Was ist dein Warum?


Für die meisten Menschen ist es hilfreicher, sich nicht zu fragen: Welche Routine brauche ich?, sondern: Wofür lebe ich?


Eine Routine ergibt sich von selbst, wenn du dem folgst, was dir wirklich wichtig ist.

Gibt es etwas, das dich inspiriert und erfüllt ... auch wenn es dich nicht jeden Tag glücklich macht?

Etwas, das dich immer wieder ruft? Eine Arbeit, ein Hobby, etwas, das du liebst?

Etwas, das diese starke Anziehungskraft hat, die dich ins Handeln bringt, weil du genau weißt, warum du es tust?


Wenn du das findest, wird sich alles andere von selbst darauf ausrichten... und du wirst automatisch besser darin. Vielleicht nicht jeden Tag mit einem Lächeln.

Aber mit einem Warum.

 
 
 

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Yuliya Denysenko

Klinische Psychologin (M.Sc.) und Heilpraktikerin für Psychotherapie 

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